Ich freue mich riesig, dass der heutige Blog-Post von einer wunderbaren Braut und Frau verfasst ist, die ihre Gedanken und Emotionen aus der Zeit der Hochzeitsvorbereitung mit euch teilt!
Kennt ihr das? Als junges Mädchen werdet ihr mit auf eine Hochzeit genommen und ihr seid völlig beeindruckt von der wunderschönen Braut in diesem riesigen, phänomenalen und aufwendigen Kleid, mit den tollen Haaren und den schönen Augen! An diesem Tag sind alle fröhlich und durchweg positiv gestimmt, es gibt unglaublich gutes Essen, ausgelassenes Tanzen und DU hast das Gefühl in diese Traumwelt mit eintauchen zu dürfen.
Ich empfand eine Hochzeit immer als etwas unglaublich Besonderes und Verzauberndes und wusste (natürlich) schon als Kind, dass ich das auch unbedingt machen müsste. Heiraten schien die Erfüllung des Lebens zu sein.
Als ich dann meinen Partner kennen lernte wusste ich schnell, dass ich diesen Mann heiraten möchte, dass ich mit ihm alt und grau werden möchte, Kinder bekommen und tolle Reisen unternehmen, aber vor allem mit ihm dieses verzaubernde Erlebnis einer Hochzeitsfeier teilen und gestalten möchte. Schon früh war ich im Besitz einer gut gefüllten Pinterest-Pinnwand und in meinem Kopf war die Hochzeit so gut wie geplant. Wir hätten eigentlich sofort starten können, sobald er mit einen Antrag machen würde.
Im Juni 2017 war DER große Tag gekommen. In meiner Vorstellung sollte der Antrag unglaublich groß, imposant und romantisch sein, perfekt eben. Ich wollte meinem Zukünftigen weinend vor Rührung um den Hals fallen und „JA“ hauchen. Rund herum würden wir bejubelt werden. Ich habe erkannt, dass romantisch ausgemalte Teenievorstellungen sich mit der Realität nur wenig decken.
Ich erhielt einen phantastischen Heiratsantrag im Urlaub in Schottland. Doch mein Antrag war nicht in der Öffentlichkeit. Auch nicht mit Kniefall. Oder Tränen voller Rührung. Mein Antrag war nur mit uns beiden alleine. Mit vielen tollen und anrührenden Worten. Mit ganz viel Gefühl und dennoch bodenständig und realistisch. Mein Antrag war perfekt. Für uns perfekt!
Als der erste Moment der großen Freude verstrichen und das Video über diesen besonderen Schritt in unserem Leben an die Lieben zu Hause verschickt worden war, horchte ich in mich hinein und suchte die Veränderung in mir. Das war jetzt also verlobt sein. Und jetzt folgt heiraten.
In mir machte sich als erstes Panik breit – kann ich das, will ich das denn wirklich, was kommt nach der Hochzeit, ist mein Leben dann vorbei? Auf einmal waren alle Kindheitswünsche und Vorstellungen wie weggeblasen und ich wurde wahnsinnig unsicher. Dennoch stürzten wir uns in die Hochzeitsvorbereitungen, fanden schnell einen Raum und waren uns auch einig wen wir einladen wollen. In meiner gewohnten Art und Weise konnte ich schnell Location und Dienstleister organisieren und buchen und auch alles andere zügig festzurren. Ich machte und tat, doch in mir ploppte immer wieder diese Unsicherheit auf: Das Gefühl dem Anspruch der Ehe nicht gerecht zu werden. Meine lieben Freundinnen versuchten mir in vielen Gesprächen meine Sorgen zu nehmen kurzfristig wurde es auch immer besser, doch schnell kehrte dieses Gefühl zu mir zurück und übermannte mich.
Zwei Monate vor der Hochzeit fasste ich einen Entschluss: Ich wollte mich auf diesen Tag freuen. Ich wollte mich auf UNSEREN Tag freuen!
Es sollte ein toller Tag werden, mit vielen schönen und überlegten Kleinigkeiten die wir uns ausgedacht hatten. Ich hatte ein tolles Kleid gekauft, welches in Szene gesetzt werden wollte. Es sollte nicht strahlen, weil der Stoff und Schnitt besonders war, sondern weil ich glücklich darin steckte und endlich den Mann heiraten durfte, bei dem ich es mir solange gewünscht hatte. Ich wollte in meinen Augen keine Zweifel sehen, wenn ich in vielen Jahren unsere Hochzeitsfotos anschaue. Ich wollte Fröhlichkeit und Glück in meinen Augen finden.
Mit diesem Entschluss fielen die Zweifel von mir ab und ich konnte mich endlich auch mit meinem Herzen auf die Vorbereitungen einlassen. Plötzlich breitete sich sogar so etwas wie Freude und Besonnenheit in mir aus. Ich entwickelte Spaß daran kleine Überraschungen für die Gäste vorzubereiten und empfinde riesigen Dank für die Menschen an meiner Seite, welche mich durch die Vorbereitungen mit den ganzen Aufs und Abs, Sorgen und Ängsten getragen haben.
Für mich ist heiraten mehr als ein Kleid, eine Location, gutes Essen und Musik. Für mich ist heiraten in erster Linie die Entscheidung für meinen Partner und das Feiern unserer Liebe. Das wir dabei von lieben Menschen, gutem Essen, fröhlicher Musik und in einem tollen Kleid begleitet werden, ist das Sahnebonbon. Vergesst das in euren Vorbereitungen nicht. An eurem Hochzeitstag geht es um euch Beide. 🙂
In diesem Sinne: es wird großartig werden!
Eure Olivia